|
|
|
|
|
|
|
|
In jedem Lebensalter
Zu keiner anderen Zeit waren Frauen um die 50 so aktiv –
und so attraktiv. Die Kinder stehen nun meist auf eigenen Füßen
und man hat wieder mehr Zeit für eigene Interessen. Die Wechseljahre
müssen nicht den Abschied von der Weiblichkeit bedeuten, sondern
können den Beginn einer neuen Lebensphase darstellen. Gerade
jetzt bietet sich die Gelegenheit, das Leben in vollen Zügen
zu genießen.
Veränderungen
Rein körperlich betrachtet bedeuten die Wechseljahre, dass
der Organismus der Frau schrittweise seine Fähigkeit zur Fortpflanzung
einstellt. Die Einschränkung der Östrogenbildung durch
die Eierstöcke führt zu Veränderungen im gesamten
Stoffwechsel und an allen Organen.
Haare |
Einbuße von Geschmeidigkeit, Dichte und Fülle |
Nervensystem |
Nachlassen von Leistungs-/ Merkfähigkeit und Libido |
Haut |
Dünnerwerden, Faltenbildung und Erschlaffung |
Augen |
Trockenheitsgefühl durch weniger Tränenflüssigkeit |
Brust |
wird weicher, flacher , weniger elastisch |
Herz |
Herzrasen, Blutdruckanstieg, Infarktrisiko |
Blutgefäße |
Durchblutungsminderung, Arteriosklerose |
Stoffwechsel |
Anstieg der Blutfette, mehr männliche Hormone |
Scheide |
wird weniger elastisch, trockener und verletzlicher |
Beckenboden |
Spannkraft lässt nach, zunehmende Blasenbeschwerden |
Knochen |
Knochenabbau und Gelenkbeschwerden |
Muskulatur |
Verringerung der Muskelmasse |
Gewicht |
Gewichtszunahme, Insulinresistenz |
Diese Veränderungen entwickeln sich im allgemeinen über
mehrere Jahre und können im höheren Alter zu ausgeprägten
Komplikationen führen. Was Sie selbst dagegen tun können,
erfahren Sie auf der übernächsten Seite.
Biologisches Alter
Hier kommt es nicht so sehr auf das Alter an, das Ihnen Ihr Personalausweise angibt, sondern wie ihr tatsächliches biologisches Alter ist, wie fit Sie sind.
Neu Orientierung
In unserer Gesellschaft, in der hauptsächlich die Werte der
Jugendlichkeit zählen und das Schönheitsideal eine faltenlose
Haut und straffe Körper verlangt, kann die Tatsache des Älterwerdens
Unbehagen und Ängste auslösen: Vor schwindender Attraktivität,
geringerer Wertschätzung oder gar dem Verlust der Weiblichkeit.
Berufstätige Frauen müssen in dieser neuen Lebensphase
„mit Volldampf“ funktionieren und haben wenig Raum für
das Bedürfnis nach mehr Zeit für sich selbst, nach Muße,
Ruhe und Besinnung. Für Frauen, die ihr Leben vorrangig dem
Haushalt und den Kindern gewidmet haben, stellt sich nun die Frage
nach neuen Aufgaben.
Bei Frauen, welche die mit den Wechseljahren verbundenen Veränderungen
eher negativ bewerten, kann sich dies ungünstig auf das seelische
Wohlbefinden auswirken, unausgeglichen und niedergeschlagen machen
und die körperlichen Beschwerden verstärken.
Jede Frau hat aber auch die Möglichkeit, diesen „kulturbedingten“
Beschwerden dadurch zu begegnen, dass sie ihren eigenen Wert neu
entdeckt, sich von alten Abhängigkeiten frei macht und eigene
Bedürfnisse besser wahrnimmt und befriedigt.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Methoden, die zur Entspannung
und damit zu seelischer und körperlicher Ausgeglichenheit beitragen: progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga und Meditation.
Auch Pflanzenpräparate können helfen, das eigene Gleichgewicht
wieder zu finden.
Wenn die Wechseljahre mit Selbstvertauen und Kreativität angenommen
werden, können sie zu einer Lebensphase mit vielen Möglichkeiten
werden, in der langgehegte Träume verwirklicht werden können.
Anti Aging
Der Jungbrunnen wurde noch nicht erfunden. Da man die Zeit nicht
aufhalten kann, ist der Begriff „Anti-Aging“ insofern
illusionär.
Aber das Ziel, die Lebensqualität und Lebensfreude der immer älter werdenden
Menschen zu verbessern, dürfte jedermann einleuchten.
Eine gute Präventivmedizin kann ein gesundes Altern ermöglichen.
Durch Vorbeugen, Früherkennung und ggf. Frühbehandlung
können alterstypische Erkrankungen und Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose,
Arteriosklerose, Sehstörungen uvm. verhindert oder hinausgeschoben werden.
Für diese auch ärztlich indizierte, seriöse Prävention
von Krankheiten, Beschwerden und Leistungsabfall sollte man aber
besser nach einem anderen Begriff suchen, denn diese hat nichts
zu tun mit dem Verjüngungstrend aus den USA und seinen vermeintlichen
Wunderhormonen Melatonin, DHEA und Wachstumshormon . Ein Beispiel
zum Vergleich : gebräunte Haut gilt als Symbol jugendlicher
Gesundheit. Tatsache ist jedoch, dass die Haut beim Sonnenbaden
schneller altert. Und keine Anti-Age-Creme kann die tief in der
Lederhaut liegenden Veränderungen nachhaltig und deutlich sichtbar
glätten.
Die Methoden um gesund älter zu werden, sind seit Hippokrates
bekannt: ausreichend Bewegung, ausgewogene Ernährung und stressarmer
Lebensstil, regelmäßiger und ausreichender Schlaf, das
rechte Maß in allen Dingen halten.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es kommt weniger darauf an, wie
alt wir werden, sondern wie wir alt werden.
Weitere Tipps und Informationen finden Sie unter www.eumed.de
Hormontherapie
Durch den Mangel an Eierstockshormonen in und nach den Wechseljahren
kommt es zu typischen Veränderungen an allen Organen (siehe
unter „Veränderungen“), denen durch eine gezielte
Hormonersatz-Therapie mit naturidentischen Hormonen entgegen gewirkt
werden kann. Das Wort „Hormonersatz-Therapie“ ist wörtlich
zu nehmen, denn damit soll im Blut ein Wirkspiegel im niedrig-physiologischen, altersangepassten Bereich erreicht werden (also etwas ganz anderes
als die „Pille“). Während ein Hormonersatz bei
einer Schilddrüsen-Unterfunktion oder bei der Blutzuckererkrankung
völlig akzeptiert ist, stößt der Ausgleich des
Östrogenmangels immer wieder auf Bedenken („Nicht natürlich“,
„Erhöht das Krebsrisiko“)
Aber: Ist es natürlich, dass wir heute über 80 Jahre alt
werden, nicht mehr an Infektionskrankheiten oder an einer Blinddarmentzündung
sterben müssen, das ganze Jahr über frisches Obst und
Gemüse essen können und uns schwere Arbeiten von Strom
und Maschinen abnehmen lassen?
Kennen Sie das „natürliche Brustkrebsrisiko“ bei
Frauen in der Hochrisikogruppe für diesen Tumor (also im Alter
zwischen 50 und 65 Jahren ): 7 von 1000 , die keine Hormone nehmen,
bekommen ein Mammakarzinom. Von 1000 Frauen, die Östrogene
anwenden, entwickeln circa 3 Frauen zusätzlich einen Brustkrebs
: also 0,03 % bezogen auf die gesamte Altersgruppe.
Wie Sie die im Einzelfall massiv beeinträchtigenden Beschwerden
angstfrei auch mit Hormonen behandeln können, können wir
ausführlich in meiner Praxis besprechen.
Natürliche Methoden
Wenn keine „Chemie“ sondern eine „natürliche“
Behandlung zur Behandlung der als unangenehm und belästigend
erlebten Wechseljahressymptome gewünscht wird, sollte man besser
von „nicht hormonaler Therapie“ sprechen. Ohne genaue
Kenntnis der Unterschiede zwischen Organ- oder Pflanzenpräparaten,
Pflanzenhormonen und Homöopathika werden diese oft „in
einen Topf geschmissen“, obwohl bedeutsame Unterschiede bestehen.
Wegen unzureichender Wirkung und oft gravierender Nebenwirkungen verwende ich überhaupt keine Organpräparate
mehr.
Pflanzenpräparate enthalten Extrakte aus einheimischen
oder ausländischen Pflanzen, entweder als Reinsubstanz oder
in Kombinationen, die sich symptomabdeckend ergänzen sollen.
Zum Teil entfalten sie hormonähnliche Wirkungen, zum Teil sollen
sie auf die Eierstocksfunktion einwirken, teils wirken sie regulierend
oder als Konstitutionsmittel. Die bekanntesten sind Küchenschelle,
Hirtentäschel, Eisenkraut, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut,
Zinnkraut, Raute, Kamille, Wanzenkraut, Traubensilberkerze, Melisse,
Baldrian, Engelwurz, Passionsblume und Heidekraut.
Im Vergleich zwischen den beiden Phytohormonen Soja und Rotklee
ist letzteres hinsichtlich der wirksamen Isoflavone deutlich überlegen,
aber es müssen hinsichtlich Herz/Kreislauf, Brust und Gebärmutter
dieselben Risiken wie bei der Hormonersatztherapie beachtet werden.
Die Anwendung homöopathischer Medikamente erfolgt
nach dem von Hahnemann entwickelten Prinzip, wonach Substanzen,
die bestimmte Symptome oder Beschwerden hervorrufen, diese in hoher
Verdünnung/Potenzierung günstig beeinflussen sollen. Entsprechend
einer aus klinischer Erfahrung gewachsenen Syndrom- und Typenlehre
werden Präparate eingesetzt, deren Wirkungsbilder einzelnen
Symptomen .entsprechen. Dies setzt eine gründliche Ausbildung
und große Erfahrung voraus. Schnelle Erfolge sind aufgrund
des angenommenen Wirkmechanismus nicht zu erwarten und die Behandlung
setzt eine gewissenhafte Mitarbeit seitens der Patienten voraus.
|
|
|