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15.01.2022

Gesund beginnt im Mund - Zahnfleischbluten und Corona

 

Was hat Zahnfleischbluten mit Corona zu tun? Wesentlich mehr als man zunächst annehmen möchte, denn die Mundhöhle ( die mit dem Nasen-Rachen-Raum in Verbindung steht ) ist die erste und äußerst wichtige Station unserer Immunabwehr. Wenn diese Abwehrkette geschwächt ist, dann bedeutet das ein offenes Einfallstor für pathogene Keime (=Krankheitserreger), also auch Corona-Viren.

Und obwohl wir mit Informationen zu Corona geradezu überflutet werden, ständig auf Abstandsregelungen, das Tragen von Masken und Impfungen hingewiesen werden um uns und andere vor einer Ansteckung zu schützen, bekommen wir in diesem Zusammenhang so gut wie nichts davon mit, wie wichtig gesundes Zahnfleisch für unsere Gesundheit insgesamt ist.

Erstes Anzeichen einer Entzündung ist Zahnfleischbluten. Wie kommt es dazu?
In den meisten Fällen wird eine Zahnfleischentzündung durch bakterielle Zahnbeläge ausgelöst, den sogenannten Plaques. Genauer gesagt sind es die Toxine (Giftstoffe) der Bakterien, welche das Zahnfleisch reizen und ein lokale Entzündungsreaktion hervorrufen. Bei regelmäßiger Zahnpflege kann sich unser Immunsystem aber gut gegen diese Bakterien wehren.

Das Heimtückische an dieser Erkrankung ist, dass sie den Betroffenen meist keine Schmerzen bereitet und so oft über Jahre hinweg schleichend fortschreitet. Unbehandelt kommt es zur Zahnsteinbildung, das Zahnfleisch geht zurück und die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergreifen.

Für den Laien ist eine „einfache“ Zahnfleischentzündung (Gingivitis)
kaum von einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis ) zu unterscheiden. Aus zahnmedizinischer Sicht liegen allerdings Welten zwischen den beiden Krankheitsbildern: Denn bei einer Gingivitis ist nur das Zahnfleisch entzündet. Sie ist komplett reversibel, das heißt: durch optimale Mundhygiene (Zähneputzen, Mundspülungen und Professionelle Zahnreinigung zur Entfernung der Plaques)heilt sie in der Regel wieder komplett aus.

Bei fortschreitender Erkrankung und zurückgehendem Zahnfleisch kommt es zur Bildung von Zahnfleischtaschen mit Beeinträchtigung des Zahnhalteapparates. Diese bakteriell bedingte, meist schmerzfreie chronische Entzündung ist kein lokales Geschehen mehr, sie ist nicht mehr rückgängig zu machen ist und erfordert eine dauerhafte Behandlung, weil sie ein erhöhtes Risiko für verschiedene andere Erkrankungen darstellt.

Dieses Risiko steigt mit dem Alter, so dass bei circa 80% der über 35-jährigen Deutschen Zeichen einer Zahnbettentzündung (Gingivitis) nachzuweisen sind.
Auch Raucher und Diabetiker sind besonders anfällig dafür. Es handelt sich also um eine echte, aber weitgehend ignorierte und unterschätzte Volkskrankheit.

Im Erwachsenenalter ist Parodontose noch vor Karies die häufigste Ursache für Zahnverlust. Zudem weiß man heute, dass Parodontitis auch eine Gefahr für die Allgemeingesundheit darstellt. Bleibt sie unbehandelt, steigt das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes mellitus und chronische Atemwegserkrankungen, welche als Risikofaktoren für Corona gelten.
Bei Schwangeren mit einer unbehandelten Parodontitis besteht ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten.

Ist es nicht merkwürdig und auffällig, dass in den hochentwickelten Ländern mit ihrem hohen Zuckerkonsum die Erkrankungsrate an Corona höher ist als in den ärmeren Ländern und dass anscheinend „völlig gesunde Menschen“ mitten aus dem Leben gerissen werden und schwer erkranken?

Gut zu wissen:

Gesund beginnt im Mund !