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14.05.2021

Corona-Impfung und Schwangerschaft

 

Fast täglich erreichen uns Anfragen ob eine Impfung gegen das Corona-Virus in der Schwangerschaft unbedenklich sei, und wenn ja, mit welchem Impfstoff.
Nach allem, was gegenwärtig wissenschaftlich dazu bekannt ist, scheinen alle Impfstoffe unbedenklich zu sein, also keine Fehl- oder Neubildungen oder Abgänge zu verursachen.

Dazu meine persönliche Anmerkung : theoretisch naturwissenschaftlich ist es vom Wirkmechanismus her nachvollziehbar, dass alle Vaccine in der Schwangerschaft undenklich sind. Wir erinnern uns aber daran, dass manche seltenen Nebenwirkungen von Medikamenten erst bekannt wurden, als die Medikamente über Jahre auf dem Markt waren – und dann zurück gezogen wurden.

Das bekannteste Beispiel für eine Anwendung in der Schwangerschaft ist Contergan, das als sicheres und unbedenkliches Schlafmittel galt – bis sich dann doch herausstellte, dass es Hemmungsmissbildungen verursachte.

Professor Knörr, Gründungsmitglied der Uni Ulm und erster Direktor der Frauenklinik Ulm, der mich dazu bewog Frauenarzt zu werden, hatte in seiner davorliegenden Zeit in Tübingen keinen einzigen Fall einer Contergan-bedingten Fehlbildung. Aus dem einfachen Grund, dass man dort den Grundsatz hatte, Schwangeren kein Medikament zu verabreichen, dass nicht wenigstens zehn Jahr auf dem Markt war.

In der Zeit, als ich die Schwangeren-Ambulanz der Frauenklinik Ulm betreute, wurde ein weiteres Schlafmittel als naturidentisch und unbedenklich gehypet. Wir waren wieder zurückhaltend und tatsächlich wurde auch dieses Medikament nach einigen Jahren wieder vom Markt genommen.

Mein Motto : unser Wissen von heute ist der Irrtum von morgen !

Also empfehle ich, bis auf weiteres, zunächst in erster Linie die bewährten Grundsätze der Expositions-Prophylaxe zu beachten und einzuhalten - sich also vor Ansteckungen zu hüten